Was gibt uns die gemeinsame Feier der Heiligen Messe?
Coronagefahr verursachte die Isolierung der Menschen von den Nachbarn, von den Kranken und Sterbenden, vom Altar Gottes in der Kirche. Man setzte auf die Hauskirche und elektronische Übertragung der Gottesdienste.
Eine Journalistin stellte dem deutschen Schriftsteller Martin Mosebach die Frage: „ Welchen Eindruck haben sie gewonnen nach der medialen Übertragung der Liturgie? Er hat geantwortet:“ Ein solches Video, auch wenn es eine Direktübertragung ist, hat für mich den Charakter einer Fotografie, es ist nicht die Sache selbst.“ Dann: „Das Messemysterium bedarf eines Schutzes: es wird am ehrfurchtgebietendem Ort gefeiert…Der Jesusknabe wollte im Haus seines Vaters sein und der erwachsene Jesus hat den Tempel immer wieder aufgesucht, auch als es für ihn gefährlich dort wurde…“
Die Menschen unserer Zeit haben die Bedeutung der Heiligkeit vergessen, aber wie auch nicht? Fünf Jahrzente lang wurde an allen Fundamenten der Kirche gesägt, wurde ein Glaubensinhalt nach dem anderen über Bord geworfen, nur stehen wir am eucharistischen Altar am absoluten und unverzichtbaren Zentrum unseres Glaubens. Hier gehet es um Allerheiligste, um die Eucharistie, die immerwährende Erneuerung des Kreuzopfers Christi. Deswegen jede Hl. Messe ist Zentrum des christlichen Lebens, die wahre Kraftquelle der Christen.
Der Leiter der Sakramenten- und Gottesdienst-Kongregation im Vatikan hat geschrieben: „ Wir betrügen uns selbst , wenn wir meinen, in einer Fernsehsendung Gott begegnet zu sein und an einem eucharistischen Opfer teilgenommen zu haben. Niemand kann behaupten, auf der Beerdigung seiner Mutter gewesen zu sein, nur weil er den Film vom Requiem und von ihrer Bestattung angeschaut hat.Wir entstellen unsere Beziehung zu Gott , wenn wir sie der Vermittlung durch die Technik unterwerfen.“
Welche Schätze beinhaltet eine Hl. Messe?
Verstehen wir, was in der Hl. Messe wirklich passiert? Ewig gültige Botschaft Jesu in der Hl. Messe lautet: Dieses unscheinbare Stückchen Brot, diese Hl. Hostie ist mein Leib. Diese kleine Hostie ist kein Symbol. Sie ist mein Leib gegenwärtig, wahrhaft, wirklich und wesentlich.Denn ich liebe euch nicht symbolisch ,sondern wirklich. Ich liebe euch nicht nur mit Worten, sondern in der Tat. Diese Sprache der göttlichen Liebe sollen wir betrachten, wenn wir uns zur Sonntagsmesse vorbereiten.
Besonders die Heiligen erfassten tiefer den unendlichen Wert der Hl. Messe. Hl. Mutter Teresa von Kalkutta ,trotz großer Beschäftigung mit den Armen fand immer die Zeit für die tägliche Messe. Sie hat uns Christen ermahnt: „Euer Leben muss gewoben werden um die Hl. Messe. Richtet eure Augen auf ihn, der das Licht ist; bring eure Herzen ganz nahe zu seinem göttlichen Herzen; bittet ihn um die Gnade, ihn zu erkennen, um die Liebe, ihn zu lieben, um den Mut, ihm zu dienen. Sucht ihn sehnsüchtig.“
Zu Lebzeiten Jesu strömten Menschen in hellen Scharen zu ihm, weil sie seine heilende Nähe suchten. Auch heute können wir ihn in seiner Kirche finden. Er garantiert seine Gegenwart in der Eucharistie. Dort laufen wir ihm direkt in die Arme. Wenn wir ihm unseren Verstand und unser Herz öffnen, dann lehrt er uns, nährt uns, verwandelt uns, heilt uns und vereinigt sich mit uns. Wer in den Gottesdienst geht und verlassen ist, dem schenkt Gott Geborgenheit. Wer in die Kirche fährt und sich verloren fühlt, findet einen Gott, der auf ihn wartet. Gott hat immer Zeit für jeden.“ Wer Gottes Liebe schon gespürt hat, geht gerne hin. Wer zeitweise nicht spürt und trotzdem hingeht, zeigt Gott seine Treue. Der berühmte Prediger Johannes Chrysostomus Goldmund hat einmal gesagt: „Gott hat die Kirchen wie Häfen im Meer angelegt, damit ihr euch aus dem Wirbel irdischen Sorgen dahin retten und Stille finden sollt.“
Seit 18. Mai können 60 Personen in unserer Pfarrkirche auf einmal in der Hl. Messe teilnehmen. Deswegen besuchen sie auch öfters Vorabendmesse am Samstag.Wenn ihr die Möglichkeit habt kommt auch zur Wochentags messe. Weil unsere Erstkommunikanten noch weiter von gemeinsamen Feier entfernt sind sollen die Eltern mit ihnen zur Sonntagsmesse ab und zu fahren. Diese Kinder sollen sie zur Liturgie in der Kirche gewöhnen. Akzeptieren sie auch nicht , dass eure Firmkandidaten die Pfarrkirche vergessen. Wenn sie in diesem Alter sich von Gott entfernen, werden sie auch ihre Jugendzeit ohne Gottes Gnade leben.
Ein Gedanke fasziniert und zieht uns förmlich jeden Sonntag in die Kirche: Dieses eine Messopfer ist alles wert! Treffend umschreibt der selige Karl Leisner das große Geheimnis:
„FEIERE DIE HL. MESSE IMMER SO, ALS WÄRE SIE DEINE ERSTE, DEINE EINZIGE UND DEINE LETZTE MESSE IM LEBEN!“