Ver­brei­tet den Glau­ben in der Welt!

„Der al­ler­größ­te Auf­trag“ – mit die­sen Wor­ten be­gann Papst Be­ne­dikt XV die ers­te Mis­si­ons­en­zy­kli­ka. Ge­meint ist da­mit der Auf­trag aus dem 16. Ka­pi­tel des Mar­ku­sevan­ge­li­ums: „Geht hin­aus in die gan­ze Welt, ver­kün­det das Evan­ge­li­um al­len Ge­schöp­fen, macht al­le Men­schen zu mei­nen Jün­gern.“

Die­sen Auf­trag Je­su möch­te ich ge­nau­er be­trach­ten. Wie sehr füh­len sich „nor­ma­le“ Chris­ten da­von an­ge­spro­chen? Man könn­te den­ken: das sei Sa­che der „Pro­fis“, der Bi­schö­fe, Pries­ter und Dia­ko­ne, Re­li­gi­ons­leh­rer und Or­dens­leu­te. Nun steckt Eu­ro­pa mitt­ler­wei­le im Neu­hei­den­tum. Die „Pro­fis“ rei­chen nicht mehr aus, um in Eu­ro­pa den Glau­ben wie­der zu ver­brei­ten. Auch Papst Jo­han­nes Paul II wur­de da­her nicht mü­de, al­le Chris­ten zur Neuevan­ge­li­sie­rung des Kon­ti­nents auf­zu­ru­fen.

Papst Fran­zis­kus er­mu­tigt in sei­nem apos­to­li­schen Schrei­ben „Evan­ge­lii Gau­di­um“ al­le Chris­ten da­zu, „die nö­ti­gen Maß­nah­men zu er­grei­fen, um auf dem Weg ei­ner pas­to­ra­len und mis­sio­na­ri­schen Neu­aus­rich­tung vor­an­zu­schrei­ten, der die Din­ge nicht so be­las­sen darf wie sie sind. [...] Ver­setz­ten wir uns in al­len Re­gio­nen der Er­de in ei­nen ‚Zu­stand per­ma­nen­ter Mis­si­on‘!“

Un­ter der Über­schrift „Das gan­ze Volk Got­tes ver­kün­det das Evan­ge­li­um“ schreibt Papst Fran­zis­kus:
„Die­ses Heil, das Gott ver­wirk­licht und das die Kir­che freu­dig ver­kün­det, gilt al­len, und Gott hat ei­nen Weg ge­schaf­fen, um sich mit je­dem ein­zel­nen Men­schen aus al­len Zei­ten zu ver­ei­nen. Er hat die Wahl ge­trof­fen, sie als Volk und nicht als iso­lier­te We­sen zu­sam­men­zu­ru­fen. Nie­mand er­langt das Heil al­lein, das heißt we­der als iso­lier­tes In­di­vi­du­um, noch aus ei­ge­ner Kraft. […] Die­ses Volk, das Gott sich er­wählt und zu­sam­men­ge­ru­fen hat, ist die Kir­che. […] Zu de­nen, die sich fern von Gott und von der Kir­che füh­len, wür­de ich ger­ne sa­gen: Der Herr ruft auch dich, Teil sei­nes Vol­kes zu sein, und er tut es mit gro­ßem Re­spekt und gro­ßer Lie­be!“

Dann wid­met sich Papst Fran­zis­kus der Grund­idee, dass al­le Chris­ten „mis­sio­na­ri­sche Jün­ger“ sind:
„Kraft der emp­fan­ge­nen Tau­fe ist je­des Mit­glied des Got­tes­vol­kes ein mis­sio­na­ri­scher Jün­ger ge­wor­den. Je­der Ge­tauf­te ist, un­ab­hän­gig von sei­ner Funk­ti­on in der Kir­che [...] ak­ti­ver Trä­ger der Evan­ge­li­sie­rung [...]. Je­der Christ ist in dem Maß Mis­sio­nar, in dem er der Lie­be Got­tes in Je­sus Chris­tus be­geg­net ist.“

Der Bun­des­ju­gend­sel­sor­ger der Ös­ter­rei­chi­schen Bi­schofs­kon­fe­renz P. Da­ri­us Le­bok for­mu­liert es wo: „Mit an­de­ren tei­len, was mir am wert­volls­ten ist. Das ist kei­ne Wer­be­kam­pa­gne für Je­sus. Es geht dar­um, der Welt er­fahr­bar zu ma­chen, dass Je­sus Chris­tus in die­ser Welt ge­gen­wär­tig ist und wirkt.“

Wie soll das aber ge­hen? Ist das nicht ei­ne Über­heb­lich­keit und ei­ne Zu­mu­tung für den „nor­ma­len“ Chris­ten?
Was hat uns Papst Fran­zis­kus da­zu ge­sagt?
„Ge­wiss sind wir al­le ge­ru­fen, als Ver­kün­der des Evan­ge­li­ums zu wach­sen. Zu­gleich be­mü­hen wir uns um ei­ne bes­se­re Aus­bil­dung, ei­ne Ver­tie­fung un­se­rer Lie­be und ein deut­li­che­res Zeug­nis für das Even­ge­li­um. Da­her müs­sen wir uns al­le ge­fal­len las­sen, dass die an­de­ren uns stän­dig evan­ge­li­sie­ren. [...] Was du ent­deckt hast, was dir zu le­ben hilft und dir Hoff­nung gibt, das sollst du den an­de­ren mit­tei­len.“

Auch die ers­ten Mis­sio­na­re Je­su, die Apos­tel, wa­ren kei­ne Hei­li­gen. Aber sie be­reu­ten ih­re Sün­den und wa­ren stets zu Um­kehr be­reit.

Ver­kün­di­gung von Mensch zu Mensch

Zu­erst brin­gen wir die Fro­he Bot­schaft zu den Men­schen in un­se­rer Um­ge­bung: El­tern und Groß­el­tern zu ih­ren Kin­dern und En­keln. Dann zu den Nächs­ten und dann zu den Un­be­kann­ten. Papst Fran­zis­kus schreibt, wie das ge­lin­gen kann:
„Der ers­te Schritt die­ser stets re­spekt­vol­len und freund­li­chen Ver­kün­di­gung be­steht aus ei­nem per­sön­li­chen Ge­spräch, in dem sich der an­de­re sich aus­drückt und sei­ne Freu­den, sei­ne Hoff­nun­gen, die Sor­gen und sei­ne Lie­ben und vie­le Din­ge, von de­nen sein Herz voll ist, mit­teilt. Erst nach die­sem Ge­spräch ist es mög­lich, das Wort Got­tes vor­zu­stel­len“

Da­mit die Men­schen of­fen sind für die Bot­schaf­ten Got­tes be­nö­ti­gen sie Licht und Kraft des Hl. Geis­tes. Des­we­gen er­su­chen wir al­le Gläu­bi­gen der Pfar­re um ein stän­di­ges Ge­bet um die wah­re Er­neue­rung des Glau­bens in un­se­rer Pfarr­ge­mein­de. Da­mit fern­ste­hen­de Men­schen das Licht des Evan­ge­li­ums ent­de­cken und Freu­de aus dem Glau­ben spü­ren kön­nen. Ma­ria ist der kür­zes­te und si­chers­te Weg zu ih­rem Sohn. Wenn Sie den Ro­sen­kranz be­ten, schlie­ßen Sie die­ses wich­ti­ge An­lie­gen ein und bit­ten Sie Ma­ria um ih­re Für­bit­te für uns als mis­sio­na­ri­sche Jün­ger.

Hl. Jo­sef, Pa­tron der Kir­che, er­fle­he un­se­rer Pfar­re die not­wen­di­gen Gna­den!
Hl. Jo­han­nes der Täu­fer, op­fe­re für uns dein Mar­ty­ri­um!

Euer Pfarrer Jan Plata
17.07.2020

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Apos­to­li­sches Schrei­ben „Die Freu­de des Evan­ge­li­ums“ („Evan­ge­lii gau­di­um“) von Papst Fran­zis­kus

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Ar­ti­kel von Pfar­rer Jan Pla­ta

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